Deutscher Bundestag
SPD

SPD-Bundestagsabgeordnete Mast wirbt für Aufarbeitung der Corona-Zeit | Mast: „Debatten ohne Schaum vor dem Mund führen“

19.04.2024

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin ihrer Fraktion Katja Mast hat sich in der Debatte rund um die Aufarbeitung der Corona-Pandemie zu Wort gemeldet. Sie wirbt für die Schaffung eines Bürgerrates und einer Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Zeit.

„Wir werben für eine umfassende Aufarbeitung der Corona-Pandemie - jenseits parteipolitischer Interessen. Wir wollen nicht nur die Erfolge, sondern auch die Probleme beim Kampf gegen die Pandemie benennen, um daraus die notwendigen Lehren zu ziehen“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion.

Die Corona-Pandemie müsse auch politisch aufgearbeitet werden. Dies finde bereits auf unterschiedlichen Ebenen statt. Jetzt gelte es, einen Prozess zu organisieren, der die unterschiedlichen Fäden sinnvoll verknüpft. Dazu habe etwa SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich einen sehr klugen Vorschlag unterbreitet, so die SPD-Politikerin.

„Nach der Corona-Pandemie ist Deutschland ein anderes Land. An niemandem ist sie spurlos vorbei gegangen. Das gilt auch für unsere Region Pforzheim und den Enzkreis. Ich erinnere mich an viele besondere Begegnungen und Gespräch in dieser Zeit – in digitalen Veranstaltungen, bei der telefonischen Sprechstunde oder an viele Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Unternehmen. Und genau deshalb ist es so wichtig, die Vergangenheit auch aus der Sicht der Bürgerinnen und Bürger aufzuarbeiten und die richtigen Schlüsse zu ziehen, um für die Zukunft zu lernen“, so Mast weiter.

„Wir schlagen als ersten Schritt einen Bürgerrat vor, in dem zufällig ausgewählte Menschen ihre Erlebnisse schildern und Empfehlungen für die Zukunft aussprechen können. Die Ergebnisse fließen in die Arbeit einer neuen Kommission ein, die über die Legislaturperiode hinaus die Pandemieaufarbeitung begleitet. Unser Ziel ist es, die Aufarbeitung nah an den Menschen zu organisieren, alle politischen Ebenen zu adressieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.“

Es habe auch positive Entwicklungen - beispielsweise bei der Digitalisierung und der Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gegeben, merkt die SPD-Bundestagsabgeordnete an.

„Doch die Pandemie hat alle Lebensbereiche betroffen – von der Kinderbetreuung über Schulen und Universitäten bis hin zur Wirtschaft. Einige Entscheidungen haben langfristige Folgen und Verletzungen verursacht. Unsere Kinder, die unter der Pandemie besonders gelitten haben, werden uns fragen, wie es zu bestimmten Entscheidungen gekommen ist. Den Umgang mit den Ältesten in unserem Land, die zum Teil monatelang isoliert waren, müssen wir ebenfalls aufarbeiten“, so die Politikerin.

Mast und die SPD-Bundestagsfraktion schlagen daher die Einrichtung eines Bürgerrates vor.

„Ein Bürgerrat und eine neu zu schaffende Kommission bieten die Chance, diese Debatten ohne Schaum vor dem Mund zu führen. Sie führen im Idealfall dazu, dass wir mit einer klugen Fehlerkultur alte Gräben überwinden. Wir dürfen nicht vergessen - es gab keine Blaupause für die Überwindung der Pandemie“, so Mast abschließend.