Corona-Pandemie | Mast: "Mischung aus Grenzerfahrungen und Optimismus"
Mast: "Mischung aus Grenzerfahrungen und Optimismus"
SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast hat sich erstmals sehr persönlich zu ihren Erfahrungen in der Corona-Pandemie geäußert. Die letzten Monate beschreibt sie als, "eine Mischung aus Grenzerfahrungen und Optimismus". Ihr Ziel war, ist und bleibe es, "gemeinsam gestärkt durch diese Krise zu kommen".
"Eine Bundestagsabgeordnete ist wie alle in erster Linie Mensch. Ich habe fast alles erlebt, was mir viele in den letzten Wochen geschildert haben. Als Mutter von zwei schulpflichtigen Töchtern wie es ist, wenn Schule zu Hause angesagt ist, die Arbeit aber normal weiter geht. Den Spagat zwischen Ministergespräch und pünktlichem Mittagessen, hat mich immer wieder gefordert", so Mast.
Gespenstische Fahrten in leeren Zügen zwischen Pforzheim und Berlin seien ebenfalls eine neue Erfahrung gewesen, so die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.
"Vor allem aber, viele Schicksale von Bürgerinnen und Bürgern, die ich vertreten darf, die mir nahe gegangen sind. Zum Beispiel pflegende Eltern von behinderten Kindern, die besonders betroffen sind, weil Tagespflege und Einrichtungen nicht zur Verfügung stehen", so Mast. Glücklicherweise sei es gelungen, ihnen jetzt durch das Infektionsschutzgesetz mehr Hilfe zukommen zu lassen.
Ein sehr mulmiges Gefühl habe sie gehabt, als sie sich selbst habe auf das Corona-Virus testen lassen müssen. "Das war nötig, da ich mit einem nachweislich Infizierten länger als 15 Minuten im selben Raum war. Das waren bange Stunden. Ich kenne das Gefühl auf ein Testergebnis zu warten also sehr gut. Zum Glück war der Test negativ", so Mast.
Und natürlich beschäftige sie seit Ostern das massive Infektionsgeschehen bei Müller Fleisch. "Das hat mich seither mindestens vier Stunden am Tag gefordert. Es gibt noch viel zu klären. In erster Linie müssen wir - Stand heute - aber froh sein, dass die überwiegende Zahl der Infizierten die Krankheit sehr gut überstanden hat", so Mast.
Jeder Infizierte sei einer zu viel, egal wo.
Die Besuchsverbote in Pflegeheimen und Krankenhäusern hätten viele als besonders hart empfunden. "Das war ein enormer Kraftakt für die ganze Familie und natürlich für die Pflegekräft, die viel auffangen mussten", so Mast, die auch die Taskforce der SPD-Bundestagsfraktion zu den "Sozialen Folgen der Corona-Pandemie" leitet. Und es seien viel zu viele Menschen gestorben. „An sie und ihre Hinterbliebenen denke ich ganz besonders", so Mast.
Jetzt gelte es, gemeinsam weiter besonnen und entschlossen, die Krise zu meistern. "Noch sind wir nicht über den Berg. Aber wir schaffen das. Und wir stellen unsere Wirtschaft auf neue Beine. Dazu beschließen wir demnächst ein umfangreiches Konjunkturprogramm - wenn es nach mir geht, mit einem Kinderbonus", so die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion. Sie wünsche allen Familien und Kindern jetzt hoffentlich ein paar ruhige Tage.