Deutscher Bundestag
SPD

Müller Fleisch | Mast: "Alle Kosten übernehmen"

22.06.2020

SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast hat die Firma Müller Fleisch aufgefordert, detailliert und zeitnah darzulegen, "wie konkret sie sich an den Folgekosten des Infektionsgeschehens in ihrem Betrieb beteiligt". Die Erwartung der Menschen sei, dass das Unternehmen alle Kosten übernehme. "Das ist jetzt angesagt." Dies gelte in ihren Augen auch für die gesamte Fleischindustrie. Mast erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Martin Müller stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Deutschen Fleischwirtschaft sei.

"Wir nehmen die beiden Geschäftsführer beim Wort. Die Erwartung ist, dass die allgemeinen Aussagen zur Beteiligung an den Kosten schnell sehr konkret werden", so die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion im Vorfeld entsprechender Verhandlungen. Mast bezieht sich in ihren Aussagen auf Medienberichte vom Wochenende, wonach Stefan Müller eine Beteiligung an den Kosten in Aussicht stellt.

"Ich werde mich entschieden dafür einsetzen, dass die gesamte Fleischindustrie auch bundesweit ihren finanziellen Anteil an den massiven Folgekosten trägt. Sie muss umfassend Verantwortung übernehmen. Was wir derzeit bei Tönnies erleben, ist schlimm. Es kann nicht sein, dass die Gemeinschaft die Quarantäne, Tests und vieles mehr bezahlt", so Mast.

Sie bleibe dabei: Geschäftsmodell und Infektionsgeschehen gehören zusammen. „Deshalb geht es aus meiner Sicht auch nicht um Beteiligung, sondern um die Übernahme der Kosten für Testungen und Quarantäne.“ Fast 1000 Menschen aus der Region würden sie dabei unterstützen. Ein entsprechender Aufruf könne weiter auf ihrer Homepage unterzeichnet werden, so Mast.

Sie werde die Entwicklung vor Ort und bundesweit weiterhin sehr genau verfolgen. "Die Arbeit am angekündigten Gesetzentwurf läuft auf Hochtouren", so Mast  die auch die Taskforce der SPD-Bundestagsfraktion zu den "Sozialen Folgen der Corona-Pandemie" leitet.