Tag des Ehrenamts | Offener Brief von Mast im Wortlaut: "Wir wissen um die Bedeutung"

Liebe ehrenamtlich Engagierte, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am 5. Dezember ehren wir zum internationalen Tag des Ehrenamts das vielfältige freiwillige Engagement in unserem Land. In Deutschland sind rund 30 Millionen Menschen ehrenamtlich engagiert, in Baden-Württemberg engagiert sich fast jede zweite Person ehrenamtlich - damit sind die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger Spitzenreiter in Deutschland. Das kommt nicht von ungefähr: Wir leben eine aktive Vereinskultur und wissen um die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Sei es im Sportverein, in Chören und Musikvereinen, im Faschingsverein, in Kirchengemeinden, bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Krankenpflegehilfsverein und vielem mehr.

Ich engagiere mich zum Beispiel neben der SPD bei den Naturfreunden Dietlingen, als Vorsitzende der Evangelischen Familienerholung Deutschlands, im Kinderhilfswerk oder im Frauenhausförderverein in Pforzheim, dessen Gründungsmitglied ich bin. Daraus ziehe ich nicht nur Kraft, sondern auch Gemeinschaft und sammele neue Eindrücke. Das Ehrenamt ist dabei so bunt wie das Leben. Wie bedeutend es ist, das haben nicht zuletzt die Erfahrungen in der Corona-Pandemie gezeigt. Eine Zeit, die jede und jeden Einzelnen von uns aber auch uns alle als Gesellschaft enorm herausfordert. Die Pandemie zeigt aber auch eindrücklich, wie wichtig Solidarität ist. In einer derartigen Krise retten die Solidarität und die Rücksicht aufeinander Menschenleben. Ich denke dabei zum Beispiel an die vielfältige konkrete Hilfe in der ersten Phase der Pandemie, als jüngere Menschen für ältere Menschen Einkäufe erledigt haben aber auch an das Engagement für Menschen, die zum Beispiel durch Obdachlosigkeit besonders vulnerabel sind, an die Arbeit in der Tafel, an Nachbarschaftshilfe, an Projekte gegen Einsamkeit und vieles mehr. Ich denke aber auch an die überwältigende Hilfsbereitschaft für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor einigen Monaten sowie den aufopfernden Einsatz z.B. durch das THW und die Feuerwehr. Hier waren Kräfte aus Pforzheim und dem Enzkreis wochenlang im Einsatz, um zu helfen. Wer sich derart engagiert, der ist nicht nur für andere im Einsatz, sondern gestaltet unser Miteinander aktiv. Kurzum: Ehrenamtliches Engagement ist das Fundament auf dem unser Miteinander aufgebaut ist. Es ist gelebter Zusammenhalt.

Ich nutze den internationalen Tag des Ehrenamts daher dazu, um mich bei Ihnen allen zu bedanken. Danke für Ihren Einsatz und Ihr Engagement. Danke, dass Sie sich für das große Ganze engagieren. Es bedeutet uns allen eine Menge und es ist nicht selbstverständlich. Ich möchte auch alle anderen - gerade auch junge Menschen - ermutigen, sich in einem Ehrenamt zu engagieren, damit wir auch in Zukunft noch auf einen starken Zusammenhalt und auf gelebte Solidarität bauen können.

Ehrenamtliches Engagement zu stärken gehört auch zu den Zielen, die sich Ampel-Parteien in ihrem Koalitionsvertrag "Mehr Fortschritt wagen" gesetzt haben. Nachdem wir bereits 2020 mit der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement eine zentrale Anlaufstelle für die über 30 Millionen Ehrenamtlichen in Deutschland geschaffen haben, wollen wir die Mittel der Stiftung weiter erhöhen, damit sie bürgerschaftliches Engagement noch stärker fördern kann. Außerdem werden wir gemeinsam mit der Zivilgesellschaft eine neue nationale Engagementstrategie erarbeiten, bürokratische Hürden für ehrenamtliches Engagement abbauen und unsere Zivilgesellschaft z.B. durch das Demokratiefördergesetz weiter systematisch stärken.

Noch einmal: Großen Dank für Ihr Engagement und Ihren Einsatz. Sie machen den Unterschied!

Ihre Katja Mast MdB

Stv. Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion

Die dazugehörige Pressemitteilung finden Sie hier.