84. Jahrestag Reichspogromnacht | Mast: "Im Hier und Heute gegen Antisemitismus kämpfen"
Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion hat rund um den 84. Jahrestag der Reichspogromnacht vor Antisemitismus sowie vor Hass und Hetze gewarnt.
"Der 9. November 1938 markiert ein Datum der Schande. Überall in Deutschland wurden Synagogen und Geschäfte zerstört, Jüdinnen und Juden attackiert, misshandelt und getötet und vieles mehr. Auch die alte Pforzheimer Synagoge wurde im November 1938 geschändet und zerstört. Es folgte schließlich die systematische Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden in ganz Europa. An diese schrecklichen Taten erinnern wir uns am 9. November", so die SPD-Politikerin Mast.
Für Mast ist die Erinnerung gleichzeitig ein Auftrag. „Wir müssen im Hier und Heute gegen Antisemitismus kämpfen. Auch heute gibt es Kräfte, die unsere Gesellschaft spalten und Hass säen wollen“, so Mast.
Besonders besorgt sei die Politikerin außerdem über den Anstieg antisemitischer Straftaten in Baden-Württemberg. So gab es nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums im vergangenen Jahr 337 Fälle antisemitisch motivierter Straftaten im Land. 2020 waren es noch 228, was einem Anstieg von fast 50 Prozent entspricht. Mast hat dabei auch Vorfälle und Provokationen in der Region vor Augen wie etwa das wiederholte Auftauchen von „Ungeimpft“ Aufklebern in Aufmachung eines „Judensterns“, der während der NS-Diktatur als öffentliches Zeichen der Ausgrenzung und Entrechtung von Jüdinnen und Juden diente.
„Rechtsextremen und antisemitischen Straftaten müssen wir mit der vollen Härte unseres Rechtsstaates begegnen. Hass und Hetze dürfen keinen Platz haben. Hier gilt null Toleranz. Gleichzeitig braucht es den täglichen Einsatz von uns allen“, so Mast abschließend.
Mast kann aufgrund der Sitzungswoche des Deutschen Bundestages nicht persönlich an der Gedenkveranstaltung am 9. November in Pforzheim teilnehmen.