Bundestag stuft Verbrechen an Jesiden als Völkermord ein | Mast: „Das ist ein großer Schritt für historische Gerechtigkeit“
Der Deutsche Bundestag folgte am Donnerstag dem gemeinsamen Antrag der Ampel-Fraktionen und der CDU/CSU-Fraktion und stufte die Verbrechen der Terrormiliz IS an den Jesidinnen und Jesiden im Nordirak und in Syrien als Völkermord ein.
„Der Deutsche Bundestag geht damit voran. Wir stufen die Verbrechen an den Jesidinnen und Jesiden offiziell als Völkermord ein. Das ist ein großer Schritt für historische Gerechtigkeit für sehr viele Menschen“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Mast. In Deutschland lebt mit etwa 200.000 Jesidinnen und Jesiden die größte Diaspora der Welt. Gerade auch in Baden-Württemberg leben viele Jesidinnen und Jesiden – in Pforzheim waren es 2017 ca. 3.000.
Im August 2014 überrannte die Terrormiliz IS die Sindschar-Region (Hauptsiedlungsgebiet der Jesiden) im Nordirak. Das Ziel dieses Überfalls war die völlige Auslöschung der Jesiden. Tausende unschuldige Männer wurden ermordet, Frauen vergewaltigt und versklavt, ältere Männer und Frauen getötet, Kinder verschleppt und als Kindersoldaten rekrutiert. 5000 Menschen wurden ermordet, 7000 entführt und versklavt, 300 000 Menschen wurden vertrieben und 2850 Personen bleiben bis heute vermisst.
„Diese Verbrechen dürfen wir nicht vergessen. Die juristische Aufarbeitung und Strafverfolgung von IS-Tätern in Deutschland muss konsequent fortgeführt werden“, so Mast abschließend.