Wirtschaftsstandort Pforzheim und Enzkreis | Mast: „Brauchen Aufbruch für gute und sichere Arbeit“
SPD-Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin Katja Mast fordert einen „Aufbruch für gute und sichere Arbeit“ in der Region. Nach dem schlimmen Ende von Klingel müsse jetzt eine „Konzertierte Aktion für den Wirtschaftsstandort Pforzheim und Enzkreis“ folgen. Hier seien alle Beteiligten gefordert.
„Die Transformation ist in vollem Gang. Das spüren wir alle. Klingel ist kein Einzelfall. Es gibt weitere Unternehmen, die sich in jüngster Zeit bei mir gemeldet haben. Natürlich habe ich unterstützt, wo ich konnte, und werde das auch weiterhin tun. Arbeitsplätze und damit die Zukunft und Existenz von Familien sind bedroht. Der jetzige Wandel ist von Menschen gemacht, also kann er auch von Menschen verändert werden“, so Mast. Deshalb habe sie sich beispielsweise massiv dafür
eingesetzt, dass das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald an den Start gehen könne. „Das ist im Team gelungen. Und das sind genau die Ansätze, die wir jetzt verstärkt brauchen“, so Mast.
Sie habe zudem in den letzten Tagen intensiv daran gearbeitet, dass die SPD-Bundestagsfraktion wirtschaftspolitische Antworten gebe. „Wir wollen einen Industriestrompreis, wir haben eine Investitionsstrategie vorgelegt, wir arbeiten weiter intensiv daran, Fachkräfte zu gewinnen, wir werden Bürokratie abbauen und Planungen beschleunigen, wir stärken die europäische Zusammenarbeit und wir werden die Resilienz unserer Wirtschaft stärken“, fasst Mast entsprechende Vorschläge ihrer Fraktion zusammen.
Diese wurden Anfang der Woche in Wiesbaden auf einer Klausur der SPD-Bundestagsfraktion verabschiedet. Auch die Bundesregierung hat am Dienstag 10 Punkte für den Wirtschaftsstandort Deutschland beschlossen, die klein- und mittelständigen Unternehmen um rund 7 Milliarden Euro entlasten.
Beim Industriestrompreis geht es um eine befristete Unterstützung der Industrie – im Fokus stehen Mittelständler und große Unternehmen, die energieintensiv sind und im internationalen Wettbewerb stehen. Der Industriestrompreis solle, so Mast, an Bedingungen wie etwa Standort- und Beschäftigungsgarantien, Tarifbindung und Investitionen in erneuerbare Energien geknüpfte werden. „Wichtig ist, eine nachhaltige und zielgerichtete Antwort darauf zu geben, dass Investitionsentscheidungen für den Standort Deutschland fallen und damit gut bezahlte Industriearbeitsplätze erhalten bleiben und neue entstehen können. Das hilft natürlich auch unseren energieintensiven Unternehmen in der Region“,
so Mast.
Eine „Konzertierte Aktion für den Wirtschaftsstandort Pforzheim und Enzkreis“ sei auch eine Chance, eine sehr umfangreiche wirtschaftspolitische Debatte zu führen und neue Ansätze und Ideen zu entwickeln. „Welche Unternehmen wollen wir in unserer Region? Wie stärken wir Handwerk und Mittelstand? Welche Rolle spielen Start-Ups? Was passiert mit den Gebäuden von großen Unternehmen, die schließen müssen? Wie entwickeln sich eigentlich in diesem Zusammenhang unsere Innenstädte und Ortskerne? Wie stärken wir die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern? – es muss jetzt um die großen Fragen gehen“, fordert Mast. Sie sei jederzeit bereit, sich an einem solchen Prozess zu beteiligen. „Im Kern geht es darum, um jeden einzelnen Arbeitsplatz zu kämpfen“, so Mast. Sie wisse, dass es vor Ort sehr kluge Köpfe und Ideen gebe. „Ich wünsche mir, dass wir uns alle an einen Tisch setzen und die Herausforderungen mit vereinten Kräften angehen.“