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Entwicklung in der Region: Disparitätenbericht sieht unterschiedliche Herausforderungen für Pforzheim und den Enzkreis | Mast: „Es geht um gute Zukunftschancen für die ganze Region“

07.09.2023

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion Katja Mast nimmt den Disparitätenbericht der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) zum Anlass, um sich zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in der Region zu äußern. Im Auftrag der FES hat das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) untersucht, wie ungleich die 400 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands sind – jetzt und in ihrer Zukunftsfähigkeit. Die Studie sieht Deutschland anhand sozioökonomischer Daten und weiteren Faktoren in 5 Gruppen unterteilt – „wohlhabendes (Um-)land“, „dynamische Städte mit erhöhter Exklusionsgefahr“, „Deutschlands solide Mitte“, „strukturschwache Räume mit Aufholerfolgen“ und „altindustriell geprägte Städte mit strukturellen Herausforderungen“.

In der Region zählten laut der Studie der Enzkreis zur Gruppe „wohlhabendes (Um-)land“ und die Stadt Pforzheim zur Gruppe „altindustriell geprägte Städte mit strukturellen Herausforderungen“. Die Gruppe „wohlhabendes (Um-)land“ zeichne sich etwa durch vergleichsweise hohe Einkommen, gering verschuldete Kommunen und eine lebenswerte Infrastruktur aus, wohingegen in der Gruppe „altindustriell geprägte Städte mit strukturellen Herausforderungen“ eher hoch verschuldete Städte und Kommunen vorzufinden seien und das Armutsrisiko höher sei. Darüber hinaus sieht der Disparitätenbericht in der Region etwa einen eher hohen Beschäftigtenanteil in energieintensiven Industrien. Bei den Entwicklungspotentialen sieht der Disparitätenbericht den Enzkreis als „resilienten ländlichen Raum“ und die Stadt Pforzheim als „Region mit partiellen Anpassungshemmnissen“.

All das spiegele sich auch in den aktuellen Debatten wie etwa der Galeria-Schließung, der Klingel-Insolvenz, den Herausforderungen in den Innenstädten aber auch mit Blick auf hohe Energiekosten wider. Dennoch verfüge die Region Pforzheim/Enzkreis über alle Potentiale für eine gute wirtschaftliche und lebenswerte Zukunft. Davon sei die SPD-Politikerin Mast „sehr überzeugt“. „Es ist wichtig, dass wir uns dieser verschiedenen Herausforderungen bewusst sind. Wir müssen etwa die Transformation hin zur Klimaneutralität sehr aktiv gestalten aber auch die Digitalisierung und der demographische Wandel sind Megatrends. Pforzheim und der Enzkreis sind von diesem Wandel stark betroffen. Aber er ist menschengemacht und kann daher auch von Menschen gestaltet werden. Ich bin froh, dass ich etwa einen Beitrag dabei leisten konnte, fast 7 Millionen Euro Bundesförderung für den Aufbau eines regionalen Transformationsnetzwerkes unter der Federführung der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald in die Region zu holen. Es sind genau diese Ansätze in der aktiven Wirtschafts- und Industriepolitik, die wir brauchen. Ich will, dass es auch in 10 oder 20 Jahren noch gut bezahlte und tarifgebundene Arbeitsplätze in der Industrie in unserer Region gibt. Denn die hohe Kaufkraft und die Aufträge aus der Industrie an das örtliche Handwerk, die Bautätigkeiten und vieles weitere hängt vom Motor Industrie ab“, so die SPD-Politikerin.

Es gehe aber noch um mehr, so Mast. Eine wichtige Säule für eine gute Zukunft in der Region seien auch eine gut funktionierende Infrastruktur, genügend Ärzte und besonders Kinderärzte oder gute Sportstätten und Schwimmbäder. Deshalb unterstütze sie beispielsweise die Anträge aus der Region auf Fördermittel stets und mit großem politischem Nachdruck auf Bundesebene, so Mast. Um den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Kinderarmut zu bekämpfen arbeite man in der Koalition etwa auch sehr intensiv an der Einführung der Kindergrundsicherung. Die SPD sei dabei ein Garant für deren Einführung, so Mast.

„Es geht mir um gute Zukunftschancen für die ganze Region. Ich begrüße daher auch sehr den Vorschlag des Bundeskanzlers für einen „Deutschland-Pakt“. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Region davon profitieren kann. Es muss schneller und einfacher gehen bei Genehmigungen – von Gebäuden bis hin zu Windrädern, von einfacherer Fachkräftezuwanderung bis hin zum allgemeinen Antragswesen in der Verwaltung “, so die SPD-Politikerin mit Blick auf die Einladung des Bundeskanzlers an Länder, Städte und Kommunen.

„Wir leben in einer starken Region mit tollen, innovativen und einzigartigen Unternehmen, in denen die Beschäftigten jeden Tag ihr Bestes geben. Wir müssen – alle gemeinsam und auf allen politischen Ebenen – weiter für gute Rahmenbedingungen für wirtschaftlichen Erfolg und einen starken Zusammenhalt in der Region arbeiten. Das geht nur gemeinsam. Mit guten Ideen und mit Zuversicht“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete abschließend.