Rechtsextremer Martin Sellner plant Auftritt in Pforzheim | Mast: "Das hat in unserer Stadt keinen Platz"
Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion Katja Mast hat sich alarmiert über einen geplanten Auftritt des rechtsextremen österreichischen Autor Martin Sellner in Pforzheim gezeigt. Sellner kündigt einen Halt seiner sogenannten „Lesereise“ in Pforzheim für den 3. August an. Neben Pforzheim sind Stationen u.a. in Marburg oder Passau geplant.
"Wir müssen ganz genau hinschauen, wenn Rechtsextreme versuchen, unsere Stadt für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Hier kommt nicht irgendjemand, sondern ein zentraler Akteur der rechtsextremen Szene im deutschsprachigen Raum. Es war Martin Sellner, der beim Treffen in Potsdam von AfD und Co. seine völkischen und rassistischen Ideen und ‚Remigrationspläne‘ vorgestellt hat. Nun geht er mit einem ganzen Buch zu diesen erschreckenden Plänen auf eine vermeintliche Lesereise. Auch in Pforzheim ist ein Auftritt geplant. Ich sage es ganz klar: Das hat in unserer Stadt keinen Platz. Das schadet Pforzheim und der ganzen Region", so die SPD-Bundestagsabgeordnete.
"Wenn Sellner und seine rechtsextremen Mitstreiter über ‚Remigration‘ fabulieren, dann wollen sie hunderttausende Menschen, deren Heimat Deutschland ist, die hier geboren sind, aus dem Land schaffen. Das ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Es sind widerliche Pläne. Es geht dabei um Freunde und Nachbarn, um Kolleginnen und Kollegen und viele mehr. Als das Potsdamer Treffen der AfD öffentlich wurde, sind in ganz Deutschland und auch in Pforzheim und der Region sehr viele Menschen dagegen auf die Straße gegangen und haben ein klares Stopp-Signal gesetzt. Jede und jeder muss laut werden, wenn es um unseren Zusammenhalt und um unsere Demokratie geht", so Mast weiter.
Sellner ist auch bekannt als ehemaliger Kopf der "Identitären Bewegung", einer völkischen, rechtsextremen Gruppierung. Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht in ihm einen zentralen Akteur der Neuen Rechten im deutschsprachigen Raum. Sellner trat auch als Autor für das rechtsextreme "Compact-Magazin" in Erscheinung.
„Nicht zuletzt mit dem Verbot des rechtsextremen Compact-Magazins hat die SPD-Bundesinnenministerin Nancy Faeser in dieser Woche gezeigt, dass die Bundesregierung konsequent gegen Rechtsextreme und Demokratiefeinde vorgeht. Wer sich gegen unsere Demokratie stellt, der muss mit der ganzen Härte unserer wehrhaften Demokratie und des Rechtsstaates rechnen“, so Mast abschließend.